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Stile und Schulen des Tai Chi

Die verschieden Schulen des Tai-Chi

Heute gibt es viele verschiedene Schulen des Tai-Chi. Die meisten lassen sich auf den Chen und den Yangstil zurückführen. Trotz aller Unterschiede basieren die verschiedenen Tai-Chi-Stile auf dem Grundprinzip der weichen, harmonischen Bewegungen bei gleichzeitiger Stabilität und Balance. Die verschiedenen Schulen stehen im engen Kontakt miteinander, sie inspirieren und befruchten sich gegenseitig.

Der Chen-Stil

Er ist der älteste Tai-Chi Stil. Zu seinen typischen Besonderheiten zählt der fließende Wechsel zwischen Bewegungen mit ohne Krafteinsatz sowie der gleitende übergang zwischen Sprüngen, Hüpfen und Stampfen und äußerst weichen, runden und fließenden Bewegungen.

Der Yang-Stil

Er ist nach wie vor der populärste Stil in ganz China. Die Bewegungen des Yangstils sind weit gespannt, kraftvoll, rhythmisch und immer im Fluss.

Der Wu-Stil

Er basiert auf dem Yangstil, wurde in der Hauptstadt Beijing von Wu Quanyou und seinem Sohn Wu Jianquan entwickelt. Zu den Besonderheiten dieses sehr beliebten Stils zählen sanfte, kompakte und nicht zu schnelle Bewegungen sowie nicht zu weite Bögen.

Der Hao-Stil

Der Hao-Stil wurde ursprünglich von Wu Yuxiang entwickelt, der den Chen-Stil in Henan studierte. Wus Lehrling, Hao Weizhen, brachten den Stil nach Beijing. Zu seinen Kennzeichen zählen Einfachheit, Klarheit und Kompaktheit. Die Bewegungen des Hao-Stils sind weich, klar strukturiert und kurz. Es wird großen Wert auf rege Beinarbeit gelegt.

Der Sun-Stil

Der Sun-Stil wurde von Sun Lutang begründet, der die Elemente des Hao-Stils und der Boxkampfkünste Xingyi Quan und Bagua Quan sinnvoll miteinander verknüpfte und daraus einen ganz eigenen Stil entwickelte. Zu diesen Besonderheiten zählen der behende Einsatz der Hände, die abwechselnd geöffnet und geschlossen werden, sowie die schnelle Beinarbeit und der Wechsel von Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen.

Tai-Chi - Waffen

Heute gibt es fast in jedem Tai-Chi Stil auch Waffenformen. Von der Lanze, über den Kurzstock bis hin zum Langstock, Helebarde, Fächer, Doppelfächer, Ball, Griffel, Kurzschwert, Langschwert, Dolch, Säbel etc. reicht die Auswahl. Dies sind aber alles Demonstrationswaffen. Auch hier gibt es wie bei den waffenlosen Formen je nach Stilrichtung unterschiede in der Ausführung der Bilder bzw. die Anzahlt der Bilder.

Tai-Chi-Volkssport

Mit der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 widmete man sich in China auch verstärkt der Ausbreitung und Förderung von Tai-Chi. Heute wird Tai-Chi auch im kleinsten, entlegensten Dorf gelehrt. Millionen von Menschen üben Tag für Tag die Meditation in Bewegung. Schon früh am Morgen sieht man die Menschen in Parks, auf großen Plätzen, auf Parkplätzen und in der Nähe von Tempelanlagen die langsamen, fließenden Bewegungen üben. Dabei herrscht eine große Vielfalt der Stile vor. Große Aufmerksamkeit schenkt man in China auch der Pflege der schriftlichen Quellen und der systematischen Erfassung aller Zeugnisse dieser jahrtausendealten Tradition.

Tai-Chi-Quan, oft als "Schattenboxen" bezeichnet, ist eine harmonische Bewegungslehre der traditionellen Körperkultur Chinas. Tai-Chi-Quan ist eine Möglichkeit zur ganzheitlichen Gesundheitsübung, zur Schulung des Körperbewußtseins und zur Meditation. Die Verbindung von Unterlagen bzw. einem guten Buch und ein Besuch eines Lehrgangs dienen zur Grundlage von Tai-Chi-Quan.

Die verbreitetste Form ist die durch das Sportkomitee der Volksrepublik China 1956 modifizierte Form mit 24 Folgen, genannt die "Peking-Form" aus dem so bekannten Yang-Stil. Diese Bewegungen des Tai-Chi-Quan sind sanfte Bewegungen, harmonische Atmung und geistige Konzentration, sowie ein bestimmter philosophischer Hintergrund. Auf den Organismus wirken sie kräftigend, beugen Krankheiten vor und weisen meditative Wirkung auf. Tai-Chi-Quan bedeutet in der taoistischen Philosophie in etwa den Urzustand vor der Entstehung unseres Kosmos. Es ist der Ursprung von Himmel und Erde, also Yin und Yang. Chi bedeutet die Lebensenergie, Quan bedeutet Arbeit bzw. der Weg der Faust. Tai-Chi-Quan als Leibesertüchtigung stammt ursprünglich aus der Kampfkunst. Tai-Chi bedeutet auch das Allererste bzw. das Höchste. Man kann wirklich durch konsequenten Einsatz von Tai-Chi-Quan Krankheiten vorbeugen. Beim Tai-Chi-Quan wird viel Wert darauf gelegt, daß Belastung und Entlastung der Füße durch das Körpergewicht fließend sind und sorgfältig ausgeführt werden, so daß sich ein übergangsloses Wechselspiel ergibt.

Bei der Ausführung bleibt der Oberkörper stets leicht und locker, während der Unterleib und die Beine stets stabil und gefestigt sind, aber nicht zu steif. Ein wichtiges Prinzip beim Tai-Chi-Quan ist das Starke und Harte durch das Schwache und Weiche zu überwinden. Es gibt unterschiedliche Ansichten wer Tai-Chi-Quan erfunden bzw. entwickelt hat. Eine davon ist, daß der alte taoistische Priester Zhang San-Feng auf dem heiligen Berg Wu-Dong einen Traum hatte, in dem ihm der legendäre Kaiser Quan-Wu das Tai-Chi-Quan vermittelte. Man muß aber davon ausgehen, daß die Familie Chen aus der Provinz Henan in China das Tai-Chi-Quan entwickelt und verbreitet hat. Das von Chen-Wang-Ting (17 Jah.) übermittelte Chang-Quan (langes Boxen) wird nach dem größten Fluß China, dem Chang-Jiang benannt. Diese Form wird auch Shi-Son-Shi = dreizehn Formen genannt. Die explosiven und kraftvollen Elemente wurden herausgenommen. Es blieben sanfte, weiche und lockere Teile übrig. Somit kann jeder diese Form erlernen. Inzwischen gibt es viele verbreitete Stile, den Chen-Stil, Yang-Stil, Wu-Stil und den Sun-Stil, um nur die großen zu erwähnen. Diese Stilrichtungen bilden die Hauptrichtungen des gesamten Tai-Chi-Quan Systems. Bei jeder Stilrichtung gibt es Unterarten. Die unterschiedlichen Wirkungen auf den menschlichen Organismus, die Einflüsse auf das Nervensystem, auf das Verdauungssystem, auf den Stoffwechsel und den Bewegungsapparat sollte man in einem guten Tai-Chi Buch ausgiebig nachlesen. Weiterhin gibt es neben den Waffenlosen Formen natürlich auch die Formen mit Waffen wie der Fächer, Doppelfächer, Stock, Schwert, Säbel, Lanze, Kurzstock um nur einige bekannte zu nennen. Diese Waffen sind Demonstrationswaffen.

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